Anja und Nicole im “Faith Farm Children´s Home”

Nicole und anja in zimbabwe

Die Reise von Tirol nach Zimbabwe

Im August 2025 flogen wir, Anja und Nicole (und meine Söhne), mit äußerst viel Gepäck und Spendensachen für 3 bzw. 4 Wochen nach Zimbabwe. Die Anreise dauert von Tirol bis zur Ankunft am Flughafen Harare ziemlich genau 24 Stunden. Das Mühsamste ist dann das Schlangestehen für das Touristenvisum – denn in Afrika dauert eben alles ein bisschen länger. 

Als diese Hürde überwunden war, konnten wir endlich unsere Koffer abholen. Auch das ist eine richtige Strapaze, denn sie werden nochmals gescannt und, wenn man Pech hat, durchsucht, und man zahlt einiges an Zoll. Zum Glück passiert uns das fast nie (außerdem bringen wir ja hauptsächlich Second-Hand-Gegenstände mit). Dieses Mal sind auch alle Koffer sofort angekommen, das ist leider keine Selbstverständlichkeit. 😊

Martin holte uns vom Flughafen ab, und dann ging es sofort weiter ins Faith Farm Children’s Home, etwa 1,5 bis 2 Stunden von Harare entfernt, je nach Verkehr in der Hauptstadt. Dort kann es nämlich zur Rushhour ziemlich chaotisch zugehen.

Endlich angekommen 🫂

Es war so berührend, wieder vor Ort zu sein und all die Veränderungen sehen zu dürfen. Mit Tränen in den Augen stiegen wir völlig erschöpft aus dem Auto, um alle Kinder, Mitarbeiter und Hunde zu begrüßen, die schon auf uns gewartet hatten. Diese Wiedersehen sind immer so herzlich, voller Freude und Liebe.

Es war schon kurz vor Sonnenuntergang, und so konnten wir die Farm und ihre Umgebung erst am nächsten Tag erkunden…

Die Farm, die alles verändert

Die größten Veränderungen und Verbesserungen konnten wir auf der Farm sehen. Die Felder und Gärten waren gefüllt mit frischem Gemüse – Karotten, Tomaten, Salat, Zwiebeln und vielem mehr. Es war eine Wohltat, das zu sehen und auch täglich zu verköstigen und zu verarbeiten.

Auch einige neue Tiere leben nun im Kinderdorf und machen es noch schöner und kinderfreundlicher. Besonders die beiden Esel, die meist frei herumlaufen und auf denen die Kinder zwischendurch reiten dürfen, haben es uns angetan.

Unsere wunderbaren Wachhunde werden ebenfalls immer mehr. Sie sind äußerst treue Seelen und beschützen uns Tag und Nacht vor allem, was dort kreucht und fleucht. Manche von ihnen wurden schon von Schlangen gebissen, trotzdem machen sie ihren Job weiterhin mehr als gewissenhaft.

Zeit, das kostbarste Geschenk

Die Zeit mit den Kindern und Angestellten ist für uns immer das Wichtigste. Mit ihnen zu spielen, zu singen, zu beten und mitzuleben, ist für uns sehr kostbar. Die Kinder sind so freundlich, hilfsbereit und fleißig – unglaublich!

Sie helfen im Haushalt, aber auch täglich auf der Farm mit, ohne sich zu beklagen. Dabei lernen sie viel und freuen sich, dass in ihrem Zuhause so viel angebaut und gezüchtet wird.

Sie alle lieben Essen, von dem sie in ihrem Leben nicht immer genug hatten. Viele von ihnen wissen, wie es ist, richtig hungrig zu sein und nicht zu wissen, wann sie ihre nächste Mahlzeit bekommen werden. Umso dankbarer sind sie für die regelmäßigen, gesunden Speisen, die ihre Kinderdorfmamas mit so viel Liebe zubereiten.

Natürlich helfen auch die Kinder beim Kochen mit, doch Mama Faith ist wirklich eine außergewöhnlich gute Köchin und Bäckerin! Mit viel Liebe bäckt sie wunderschön verzierte Torten für jeden Geburtstag.

Auch der Austausch mit den Angestellten ist uns sehr wichtig, da uns ihre Zufriedenheit am Herzen liegt. Die Menschen in Zimbabwe beklagen sich zwar selten, doch wenn man einige Zeit dort ist, erkennt man trotzdem, ob etwas gut läuft oder wo vielleicht Verbesserungspotenzial besteht.

So verbrachten wir einfach Zeit mit Mensch und Tier, halfen mit, wo wir konnten, und versuchten, unsere Ideen einzubringen.

Dabei wollen wir den Menschen in Zimbabwe keinesfalls unsere westliche Lebensweise überstülpen, sondern gemeinsam einen Weg finden, um den Kindern langfristig und nachhaltig ein gutes Leben und eine bessere Zukunft bieten zu können.

Wasser ist Leben 💧

In den ersten zehn Tagen vor Ort erlebten wir selbst, wie ein Leben ohne fließendes Wasser aussieht, denn der Brunnen war seit einigen Monaten kaputt. Ohne Wasser zu leben ist einfach nur schwierig. Wir hatten nur das Wasser aus dem Fluss, mit dem wir zumindest unsere Kleidung und uns selbst waschen konnten.

Trinkwasser hatten wir keines vor Ort. Es musste sechs Kilometer entfernt von einem öffentlichen Brunnen geholt werden (zum Glück haben wir ein Auto).

Doch für so viele Menschen Wasser zu besorgen, ist sehr aufwändig. Das Wasser musste händisch in Eimern gepumpt werden. Alle zwei bis drei Tage fuhren Martin oder Mama Nomsa zum Brunnen.

Wir waren so erleichtert, als ein neuer Brunnen gebohrt wurde und wir wieder fließendes Wasser in allen Hütten hatten.

Leben auf engstem Raum

Während der vier Wochen lebten wir (Anja, unsere 5-köpfige Familie, Mama Nomsa und ihre Tochter, die in den Ferien manchmal kommt und mithilft) sehr eng zusammen im Administrationsgebäude. Schnell wurde uns klar, dass dies keine Dauerlösung sein kann, für Mama Nomsa und auch für freiwillige Helfer:innen ist ein Leben ohne Privatsphäre unzumutbar.

In allen Hütten fehlen die Zimmerdecken, da diese sehr teuer sind, und das Administrationsgebäude ist eigentlich nicht dafür gedacht, Besucher:innen oder Freiwillige unterzubringen. Daher hoffen wir, baldmöglichst ein kleines Haus für Helfer:innen bauen zu können.

Der Vorteil in Zimbabwe ist natürlich, dass man den Großteil der Zeit im Freien verbringt. Dennoch ist es uns wichtig, eine geeignete Unterkunft für Mitarbeiter und Freiwillige schaffen zu können.

Bis ganz bald!

Die Zeit in Zimbabwe war wieder sehr schön. Die Kinder zauberten uns täglich ein Lächeln ins Gesicht, und auch die Freude der Mitarbeiter:innen hat uns regelrecht verzaubert. Wir sind dankbar für diesen wunderbaren Ort, für alle Menschen, die dort leben und arbeiten, für die Tiere und die Felder – für alles, was dort durch deine Unterstützung wachsen darf.

Vielen Dank dafür. 🧡

Nicole

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